29. August 2012

Gefüllte Dampfnudeln

Lecker Hefeteig: diesmal gefüllt mit Pflaumen.
Fremde Ideen sind manchmal die besten. Die Idee zum aktuellen Abendessen stammt von der Obstverkäuferin vom Wochenmarkt. Die hat neben den zugekauften Produkten auch immer ein paar Sachen aus dem eigenen Garten. Diesmal: sehr saure Pflaumen, die zwar arg fleckig und deshalb nicht gerade Schönheiten sind, aber sehr lecker. Ihre Empfehlung, was man daraus zaubert: gefüllte Dampfnudeln. Die brauchen zwar etwas Geduld, lohnen sich aber allemal. Und überhaupt sollte man viel öfter Mehlspeisen kochen und essen.


Unnötigen Respekt vorm Zubereiten braucht es nicht: Das Rezept für den Dampfnudelteig klingt komplizierter, als es ist. Hauptsache man hat eine große Pfanne mit einem Glasdeckel, der gut sitzt. Überliefert ist das Rezept von Schwiegergroßmutter, Schwiegermutter zu meiner Frau (glaube ich zumindest). Die Menge ergibt acht Dampfnudeln, wovon als Hauptmahlzeit vier normale Esser satt werden.

Das Rezept

  • 500 Gramm Mehl
  • 20 Gramm Butter (weich)
  • 1/4 Liter Milch (lauwarm)
  • 1 Prise Salz
  • 25 Gramm Hefe
  • 2 Esslöffel Zucker
  • 1 Ei

Zunächst wird der Vorteig angesetzt: 
Dazu gibt man das Mehl in eine große Rührschüssel und macht eine Mulde in die Mitte. Dorthinein kommt jetzt die zerbröckelte Hefe mit etwas lauwarmer Milch - das ganze wird mit etwas Mehl bedeckt und muss etwa zehn Minuten gehen. Dazu gibt man dann das Ei, die restliche lauwarme Milch, die weiche Butter, Salz und Zucker. Alles vermengen und mit einem Tuch abdecken. Der Teig muss 30 bis 60 Minuten (je nachdem wie gut der Teig geht und wie geduldig man ist) an einem warmen Ort gehen. Praktisch ist es, den offen vorher kurz auf 50° oder 60° vorzuheizen um die Butter darin schnell weich zu bekommen und, wenn er wieder abkühlt, die Schüssel mit dem Hefeteig bei offener Backofentür hineinzustellen. 

Derweil werden die  Pflaumen gewaschen, entkernt und - weil sie in unserem Fall wirklich sauer waren - ein bisschen gezuckert. Den aufgegangenen Teig auf bemehlter Arbeitsfläche zu einer gleichmäßigen langen Rolle formen, danach in acht gleiche Stücke teilen, diese etwas in Fladenform zupfen, je um eine Pflaume schlagen und in Knödelform rollen. Daraufhin lässt man die nun gefüllten Dampfnudeln noch etwa 20 Minuten auf einem bemehlten Holzbrett gehen (am besten auch wieder zugedeckt in den noch offenen und vielleicht noch warmen Ofen). In der Zwischenzeit kann man die Vanillesauce zubereiten. In einer besseren Welt wäre sie natürlich selbstgemacht, mit viel echter Vanille und reichlich Eigelb. Aber die Welt ist eben nicht besser, also muss es zu vorgerückter Feierabendstunde ein Päckchen her, dann ist die Angelegenheit mit Milch-Aufkochen und ein paar Mal umrühren erledigt.

Zum Garen braucht man nun:
  • 1 Tasse Milch (eher etwas weniger, die Milch soll nur den Boden der Pfanne gut bedecken, aber die Nudeln sollen nicht schwimmen)
  • 40 Gramm Butter
  • 2 Packungen Vanillezucker
All das kommt in die große beschichtete Pfanne und wird kurz aufgekocht. Wenn die Pfanne eher doch nicht so groß ist (die Dampfnudeln werden ja an Volumen noch ordentlich zulegen), lieber etwas weniger von der Milchmischung, um eine Sauerei beim Überkochen zu vermeiden. In die Milch setzt man nun die Dampfnudeln, die auf dem Herd  bei geschlossenem Deckel erst drei Minuten auf höherer Stufe gebacken werden, damit sich unten eine schöne, süße Kruste bildet. Dann zurückschalten und bei mittlerer Hitze ungefähr 20 Minuten weiterdämpfen. Fertig!

Der Lohn der Mühen.

Obey the Grandmother

Und damit das Backen gelingt, bitte den Oma-Tipp wirklich ernst nehmen: Niemals, ich wiederhole: niemals, den Pfannendeckel abnehmen, bevor die Dampfnudeln fertig sind. Bis hierhin war das Gericht zu viel Arbeit, um es wegen Neugier oder Ungeduld aufs Spiel zu setzen. Unsere Omas haben uns als Kinder derart oft erfolgreich mit Dampfnudeln abgefüttert, dass es keinen Grund gibt, ihre Warnungen ohne Not in den Wind zu schlagen.



1 Kommentar:

  1. oh das sieht köstlich aus! steht schon auf dem essenswunschzettel für das wochenenende!

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